Die Entwicklung der Liegenschaft Überseering 2 in der CITY NORD in Hamburg sah einen Rückbau des vorhandenen 9-geschossigen Verwaltungsgebäudes aus den 70er Jahren vor. Der Neubau wurde in Doppel-Kammstruktur und einem Tiefgaragengeschoss mit einer Brutto-Grundfläche (BGF) von ca. 48.000 m² errichtet.

Das neue Gebäude wurde für die Deutsche Telekom AG entwickelt. Die Konzipierung ermöglicht unabhängig davon ab dem 1. Obergeschoss auch eine „Multi-Tennant“ Aufteilung von bis zu 8 Mieteinheiten auf einer Geschossebene. Das Gebäude selbst ist zusätzlich zur horizontalen Schichtung auch vertikal schicht- und aufteilbar. Auf den Ebenen sind alle derzeitigen Formen der heutigen modernen Bürostruktur abbildbar. Die Planung wurde auf der Basis der objektbezogenen Ausbaubeschreibung des derzeitigen Mieters konzipiert.

Unter Berücksichtigung der EnEV 2014 und dem Leitbild eines extrem energieeffizienten Gebäudes zu entsprechen, wurde eine Zertifizierung des zukünftigen Gebäudes nach dem anerkannten Zertifizierungssystem LEED angestrebt. Das extrem energieeffiziente Gebäude hat eine LEED Gold Zertifizierung erhalten. LEED steht für „Leadership in Energy and Environmental Design“ und ist ein Zertifizierungssystem zur Klassifizierung für umweltfreundliches, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen.

Abfall / Umwelt

Durch die Schließung im Jahr 2007 des FH-Standortes Eckernförde Fachbereich Bauwesen konnte die unter Denkmalschutz stehende Anlage aus den 60er Jahren umgenutzt werden. 2012 erwarb die GWU das Gelände inkl. aller Bestandsimmobilien, um hier im Rahmen einer Quartiersentwicklung attraktive und bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen. Einige der Gebäude der Hochschule wurden aus dem Denkmalschutz entlassen und konnten durch eine Neubebauung ersetzt werden.

Die Neubebauung erfolgte nach dem Entwurf der H-Architekten (Generalplaner: iwb), die sich in einem städte- und hochbaulichen Realisierungswettbewerb durchsetzen konnte. Der entwickelte vorhabenbezogene Bebauungsplan sah auf dem ehemaligen Gelände der Hochschule Neubauten von insgesamt 91 neuen Wohnungen in 10 Mehrfamilienhäusern im KfW-55-Standard vor.

Für das verbliebene denkmalgeschützte Hauptgebäude sah der Entwurf der iwb eine Revitalisierung und Umnutzung vor. Das Gebäude war zum Teil schadstoffbelastet, so dass viele Bauteile saniert oder entfernt und gemäß des Denkmalschutzes und der neuesten Energetischen Standards neu hergestellt werden mussten. Mit der Inbetriebnahme des Hauptgebäudes im September 2017 wurden ca. 1.600 m² Bürofläche als neuer GWU Hauptsitz, 650 m² Wohnfläche mit Service und ca. 1.400 m² Fläche für die Diakonie Kropp in Form einer Sozialstation mit Tagespflege sowie einer Seniorenwohngruppe für 12 Personen errichtet.

Abfall / Umwelt

Das Strafgefängnis Wolfenbüttel diente im Nationalsozialismus u. a. durch Inhaftierung von politischen Gegnern und als Vollstreckungsort von 527 Todesurteilen der Justiz der Umsetzung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik. 1990 wurde eine Gedenkstätte am historischen Ort innerhalb der Justizvollzugsanstalt eingerichtet. Daher ist bisher ein Besuch der Gedenkstätte nur nach Voranmeldung und Sicherheitsüberprüfung möglich.

In dem ab 2019 spontan zugänglichem neuen Dokumentationszentrum können sich Besucher_innen in einer multimedialen Dauerausstellung und bei Veranstaltungen in einem neuen Multifunktionsraum mit den Themen Strafvollzug und Justiz im Nationalsozialismus und deren Folgen auseindersetzen. Hierfür bestand die Bauaufgabe aus zwei grundsätzlich widersprüchlichen Parametern: 1. Ausstellungsneubau innerhalb des hochgesicherten Areals der JVA bei 2. öffentlicher Zugänglichkeit des Gebäudes. Durch die unmittelbare Nähe zu den historischen Orten ist als zentraler Entwurfsgedanke die Blickbeziehung aus der Ausstellung heraus auf das ehemalige Hinrichtungsgebäude und die Hafthäuser hervorzuheben. Weiterhin prägt die denkmalgeschützte und dominierende Gefängnismauer den Ort. Um den Außenbereich des JVA-Geländes möglichst wenig einzuschränken, ist die Grundfläche minimiert und die Ausstellung wurde überwiegend im ersten OG positioniert, wobei die entstandene imposante Auskragung die Feuerwehrzufahrt darunter zu gewährleisten hat. Aufgrund des Persönlichkeitsschutzes der Gefangenen sind keine Fenster zum Anstaltsgelände zulässig mit Ausnahme des großen Ausstellungsfensters mit Blick auf die historischen Orte als spannungsvoller Kontrast. Dieses wird bei Gefangenenbewegungen undurchsichtig.

Erschlossen über das angrenzende Grundstück einer Bank gelangt der Besucher durch eine Öffnung in der denkmalgeschützten Gefängnismauer in einen Patio. Von hier aus betreten die Besucher_innen das Foyer im EG mit Multifunktionsraum. Ein Prolog leitet hier den Ausstellungsbereich ein und führt zur Ausstellung im ersten OG. Im 2. OG befinden sich Büro- und Sammlungsräume sowie weitere Funktionsräume der Gedenkstätte. Das barrierefreie WC ist im EG, weitere Toilettenanlagen liegen im Mezzaningeschoss zwischen EG und 1. OG. Das Gebäude wird in Ortbeton ausgeführt und in Anlehnung an die Gefängnismauer und die Fassaden des Hafthauses I mit einer warm getönten Betonfassade versehen. Vektorisiert-visualisierte Einritzungen aus einer Arrestzelle verbinden den Neubau mit den historischen Orten. Das Gebäude bildet den äußeren Sicherheitsbereich (Gefängnismauer) der JVA.

Büro / Verwaltung / Öffent. Bauten

Der Büroneubau dient zur Niederlassungserweiterung der Volkswagen Immobilien GmbH in der Schlosserstraße 11 in Wolfsburg. Das Grundstück grenzt an den bestehenden Hauptsitz im Sanierungsgebiet „Handwerks Viertel“. Das Gesamtvolumen der Maßnahme umfasste den Rückbau mehrerer Gebäude und den Neubau von 4 Vollgeschossen für ca. 100 Büroarbeitsplätze und entsprechenden Neben-, Funktions- und Verkehrsflächen und mit einem großen Multifunktionsraum im EG. Das oberste Geschoss ist als Staffelgeschoss ausgeführt.

Das Gebäude ist als sogenanntes Blue-Building-Eco-Gebäude mit einer Schüco-E²-Fassade mit integrierter dezentraler Lüftung ausgeführt. Der Baukörper knickt L-förmig vom Haupthaus ab und weist eine Nord-Süd-Ausrichtung auf. Die Raumgestaltung erfolgte mit Systemtrennwänden für flexible Bürogrößen. Im laufenden Betrieb ist ein zweigeschossiger Brückenbau in Stahl-Glas-Konstruktion als Verbindung zwischen dem direkt angrenzenden Hauptverwaltungsgebäude und dem Neubau im 2. und 3. OG errichtet worden und dient der fußläufigen Erschließung zwischen den Gebäudeteilen und überbrückt die hofseitige Zufahrt zum Objekt. Die Vergabe erfolgte nach funktionaler Leistungsbeschreibung an einen Generalübernehmer.

Büro / Verwaltung / Öffent. Bauten